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Bereits der Flug und die Ankunft in Bogotá ließen eine tolle Zeit vermuten. Im Flugzeug saß ich neben einem Franzosen, der für ein halbes Jahr Praktikum hergekommen ist und einer Nonne (Schwester Edna), die mich und den Franzosen während des Flugs schon mit vielen tollen Infos versorgte. Mit beiden tauschte ich Nummern aus. Schwester Edna hat mich sogar in ihr Kloster eingeladen, sollte meine Reise mich dort in die Nähe führen.

Vom Flughafen in die Stadt gönnte ich mir ein Uber – richtige Entscheidung! Der Fahrer war wahsninnig nett und erzählte mir während der Fahrt viel über Land und Leute. Unterwegs gabelten wir noch seine Frau von der Arbeit auf. Beide waren sehr herzlich und gaben mir gleich das Gefühl in ihrem Land willkommen zu sein.

Genauso herzlich ging es dann bei der Ankunft in meinem AirBnB weiter. Mein AirBnB liegt in La Candelaria, dem historischen Viertel von Bogotá – eine perfekte (und sichere) Ausgangslange für alle möglichen Sehenswürdigkeiten. Mein Host heißt Santiago. Er wohnt hier in einer WG mit seinem Bruder Salomon und Victoria. Die drei sind einfach der Wahnsinn! (aber dazu später mehr ;))

Wir beschlossen trotz Trinkverbot (da am nächsten Tag Wahlen waren) noch ein bisschen durch die Gegend zu ziehen und ein Bier zu trinken – Mission: Chrissy’s Jetlag bekämpfen – mit Erfolg! Wir haben uns noch mit zwei Freundinnen von Victoria getroffen und gemütlich zusammen den Abend verbracht. Danach bin ich einfach nur noch tot ins Bett gefallen 😉

Mein erster richtiger Tag in Bogotá und ich bin einfach nur begeistert! Ich verließ in der Früh – bei leider Regen (und für meinen ziemlich fiesen Schnupfen nicht gerade förderlich) meine Unterkunft und hatte mir vorgenommen einfach mal durch die Stadt zu streunen und mich zu orientieren. Wie durch ein Wunder riss der Himmel allerdings noch auf und so konnte ich Bogotá bei feinstem Sonnenschein unsicher machen 🙂 Und ich muss sagen: Wow! So viel Eindrücke! Ich hatte das Glück, am Tag der Wahlen hier zu sein und dementsprechend lebte die Stadt – ein einziger großer Markt! Überall Stände mit Essen, Musik an jeder Ecke und alles sehr bunt! Ich fühlte mich gleich ein bisschen an Thailand erinnert und demensprechend unbeschwert und sicher fühlte ich mich. Ich ließ einfach mal alles auf mich wirken und so kam ich an diesem Tag ganz ohne Anstrengung auf 20km! 

Natürlich war der erste Tag auch kulinarisch bereits ein Highlight. Ich probierte mich durch verschiedene Früchte (z.B. Guanabana) und mein neues Lieblings-Street-Food heißt „Arepas“ (gefüllte Mais-Teigtaschen). Abends traf ich mich dann noch mit meinen AirBnbs – eigentlich wollten wir „La Paz“ feiern, allerdings stimmte die Bevölkerung sehr unerwartet mit „Nein“, so dass die Stimmung in der ganzen Stadt (und bei meinen Hosts) schlagartig sehr betrübt war und wir nur noch gemütlich zu Hause versumpften.

PS: Das Wichtigste hätte ich beinahe vergessen! Heimatgefühle in Südamerika! In Bogotá gibt es tatsächlich einen „Parque Bavaria“ (Ursprung der kolumbianischen Braukunst mit deutschen Wurzeln – daher der Name). Das musste ich natürlich auch bildlich festhalten – siehe Fotos unten (*nur echt mit originial Muschibeutel)

Mein zweiter Tag begann mit einem absoluten Highlight: einer Graffiti Tour! Das ist eine 2,5 stündige (kostenlose) Tour durch gefühlt halb Bogotá zu den bedeutendsten Graffitis der Stadt – einfach atemberaubend! Der Guide (ein Mitglied des Graffiti-Verbandes) sprach fließend Englisch und zeigte uns das bunte, schrille und auch politische, Gesicht der Stadt. Für alle, die mal nach Bogotá kommen sollten – unbedingt machen. An dieser Stelle: Danke Chris für den super Tipp! @Andrea: du glaubst nicht, wie oft ich habe an dich denken müssen. Dein Künstlerherz würde sich hier verlieben 🙂

Nach dieser Tour gönnte ich mir das Kontrast-Programm: Parque de la 93. Nach einer ziemlich abenteuerlichen Busfahrt (einfach geht anders!) kam ich im, naja, ich nenne es jetzt mal „Nobelviertel“ der Stadt an. Unter all den Anzugträgern (!) fiel ich mit Jeans, Turnschuhen und Muschibeutel ganz schön auf 😛 El Parque de la 93 ist zwar sehr schön, sicher und gepflegt, aber im Vergleich zu La Candelaria irgendwie nicht das echte Bogotá. Also schnell wieder zurück zum AirBnB (es war ja auch schon spät) und Kraft tanken für den nächsten Tag.

Achja, kulinarisch: zum Frühstück gab’s Obst von einem Straßenstand mit unfassbar gutem Kaffee (sogar ich trinke hier Kaffee schwarz!), mittags gab’s eine Empanda mit Ei und Fleisch (dazu ein bisschen Salsa Verde = zu viel Koriander = super wäh) und abends nochmal eine Arepa mit Fleisch und Käse – das Zeug ist einfach super 😀

Meinen letzten Tag in Bogotá startete ich mit einem ausgiebigen Frühstück 🙂 Victoria aus meinem AirBnB hat mir das „Las Puertas Falsas“ empfohlen und ich sollte dort unbedingt „Chocolate completo“ und „Tamales“ probieren – gesagt, getan! Anfangs hatte ich mich noch über die für kolumbianische Verhältnisse recht hohen Preise gewundert, doch als mein Frühstück kam, war mir sofort klar warum: gigantische Portionen! „Chocolate completo“ ist eine Zusammenstellung aus heißer Schokolade, einem süßen Brot, einem Butterbrot und einem speziellen Käse, den die Bogotaner in die Schokolade tunken (der Käse war nicht so meins, der Rest dafür umso mehr). Und „Tamales“ ist in Bananenblättern gegarter Reis mit Huhn, Gemüse, Kichererbsen und Gewürzen – super lecker, aber für 9 Uhr in der Früh ziemlich deftig 😛 Während meines Frühstücks saß ich neben einer älteren Kolumbianerin mit der ich mich sehr nett unterhielt – alles in allem ein gelungener Morgen 😉


Nach meinem Frühstück machte ich mich auf zu DEM Wahrzeichen der Stadt: Monserrate (eine Kirche hoch oben auf einem Berg – imerhin über 3000m).

Leider kann man hier aktuell nicht hochlaufen (wegen eines Erdruschtes soweit ich mitbekommen habe). Also fuhr ich mit einer Bahn hoch. Oben angekommen machte ich gleich die Bekanntschaft von drei sehr nätten Mädls: Lisa und Steffi aus Österreich und Regina aus England. Wir verbrachten einen schönen Tag zusamen, genossen die tolle Aussicht und verarbredeten uns für den Abend.

Leider ging dann mit den Mädls doch nichts mehr zam, aber umso schöner war der letzte Abend mit meinen Hosts: wir sind was essen gegangen und haben uns danach noch gemütlich bei Cerveza und Kinderschoki (Danke Schwesterherz 😉 ) nen Film angeschaut.

Danke an Victoria, Salo und Santi für diesen tollen Einstieg  in Kolumbien 🙂

Nun heißt es: Adiós Bogotá y hola Leticia!

Good to know

  • Mein Hostel: La Casa del Ritmo (AirBnB)
  • Food Tipp: Arepas
  • Must Visit: Monserrate und auf jeden Fall eine Graffiti Tour machen

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