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Jetzt habt ihr ja schon recht lange nichts mehr von mir gehört.  Das liegt daran, dass ich beschlossen habe, meine Erlebnisse in Kambodscha in einem großen Blog zusammenzufassen.

Also lest nun, was so passiert ist 🙂

Gleich beim Übertritt über die Grenze und mit Blick auf den ersten (richtigen) buddhistischen Tempel (nicht wie diese Pseudotempel in Vietnam) fühlte ich mich hier wohl. Und so ging es nicht nur mir. Auch meine Reisegefährten von der Mekong-Tour fühlten das Gleiche und wir waren uns sofort einig: wir mögen Kambodscha!

Ich verabredete mich gleich für die nächsten Tage mit einem weiteren holländischen Pärchen, das ich während der Tour kennengelernt hatte (unsere gebuchten Hotels in Phnom Penh lagen zum Glück auch sehr nah beieinander).

Bei der Ankunft in meinem Hostel wurde ich gleich sehr nett von den „Jungs“ (das Guesthaus wird von einer Freundesclique geführt, die alles daran setzen, ihren Gästen einen tollen Aufenthalt zu bescheren) begrüßt. Neben einer gratis eisgekühlten Wasserflasche gab es auch noch wertvolle Tipps in Bezug auf Sicherheit.

Danach machte ich mich auf die erste kleine Entdeckungstour der näheren Umgebung. Ich fühlte mich sofort an Thailand erinnert 🙂 Endlich gab es an der Straße wieder frische Frucht-Smoothies und große Eiskaffees zu kaufen und ich fand auch einen Stand mit super leckeren, kleinen gefüllten Pancakes (nomnomnom) 🙂 Obwohl Kambodscha ein ärmeres Land als Vietnam ist, hat man das Gefühl, dass es genau umgekehrt ist. Die Regierung scheint hier mehr Geld in Straßenbau und vor allem in Gehwege zu investieren. Das verleiht der Hauptstadt gleich ein viel „sauberes“ und sichereres Bild.

Nach meiner kleinen Tour traf ich mich dann mit den Holländern. Wir fanden ein nettes Restaurant direkt am Fluss (um ehrlich zu sein hat uns der Bierpreis von gerade mal 50Cent dort hineingelockt). Das Essen dort war aber auch richtig gut! Wir  bestellten alle typische Khmer-Gerichte. Das sogenannte „Amok“ kommt den thailändischen Curry sehr nahe und schmeckt sehr gut. Und ich habe tatsächlich „very spicy“ bekommen 😉

Während unseres Mahls planten wir dann den nächsten Tag. Danach ging es gleich ins Bett, denn wir hatten uns viel vorgenommen 😉

Am nächsten Morgen zog ich dann nach einer riesen Schüssel tropischen Obstsalat mit den Holländern weiter. Wir starteten unsere Tagestour im Genocide-Museum. Dieses Museum war früher mal eine Schule, bis es von der Roten Khmer übernommen wurde und zu einem geheimen Folter-Gefängnis umfunktioniert wurde (vielleicht dem ein oder anderen bekannt als „S-21“). Dieses Museum hatte es (wie auch schon das War Remnants Museum in Vietnam) echt in sich. Beispielsweise war in manchen Zellen noch das Blut der Insassen zu sehen…. Etwas ganz Besonderes war, dass wir an diesem Tag hier sogar einen der zwölf Überlebenden des Gefängnisses getroffen haben. Ein Maler, der nur deshalb am Leben blieb, indem er Propaganda-Plakate für die Rote Khmer malte. Heute ist er leider taub und teils dement. Dies liegt an den Stromschlägen, die er während seiner Inhaftierung zugeführt bekommen hatte…

Danach fuhren wir mit einem Tuk-Tuk weiter zu den sog. „Killing-Fields“. Dies könnte man mit einem Konzentrationslager während des 2. Weltkrieges vergleichen. Hier es gab sogar einen deutschsprachigen Audio-Guide und ich muss sagen, auch dieser Besuch hat mich wieder sehr mitgenommen. Ich weiß, es klingt im Moment so, als hätte ich hauptsächlich furchtbare Sachen gesehen, aber um ehrlich zu sein, wurde mir Geschichte selten so gut und anschaulich präsentiert. Auf eine detailliertere Beschreibung der „Killing Fields“ verzichte ich nun. Ich glaube, das solltet ihr selber im Internet nachlesen. Nur ein Satz dazu: Seid ihr jemals an einem Ort gewesen, an dem Schilder stehen, auf denen steht „Please don’t step on the bones“?

Nach dieser eher bedrückenden ersten Tageshälfte ging es nun an etwas Erheiternderes: Das große Tempel-Schauen. Der Royal Palace ist eine riesige Anlage mit zig Tempeln. Einer schöner als der andere und dort traf ich auch wieder meine Holländer aus Hue! So zog ich also an diesem Tag mit meinen vier holländischen Freunden weiter durch Phnom Penh. Wir besuchten natürlich auch noch Wat Phnom und nach einem ganz Tag voller Lauferei waren wir uns alle einig: ein Bier muss her! Wir gingen in das gleiche nette Restaurant vom Vortag und ließen es und bei ein paar Bier, Khmer-Küche und einem Kartenspiel richtig gut gehen. Danach hieß es dann wieder ab ins Bett, denn für jeden von uns ging es früh raus – für mich hie? es: auf an den Strand!

Weihnachten unter Palmen! Für viele ein Traum und ich habe mir dieses Jahr gedacht, dass ich das einfach mal ausprobiere. Nach einer 4-stündigen Busfahrt (eigentlich sollte die Fahrt 3 Stunden dauern, aber nachdem der Fahrer – ohne Scheiß – währenddessen private Einkäufe erledigt hat und demensprechend oft anhielt, dauerte es halt länger. Ich glaube, damit muss man hier einfach leben) war ich endlich an der Küste Kambodschas. Kep hieß mein auserkorenes Paradies. Eine kleine Stadt zwischen Nationalpark und Meer. Wirklich sehr schön, aber auch sehr abgeschieden. Mein Hotel dort war schön gelegen und das Personal sehr nett. Leider war ein Teil noch unter Bebauung, so dass es im Hotel selber Morgens bis Abends laut war….Aber gut, dafür geht man ja an den Strand 😉

Das machte ich auch gleich am ersten Tag noch – herrlich, um zu entspannen! Danach wollte ich mir eigentlich ein schönes Weihnachtsessen gönnen – leider machte da mein Magen nicht mit…selbst der magenschonende steamed rice blieb nicht drin… naja, ab ins Bett, hoffen auf morgen…

Am nächsten Tag ging’s mir schon wieder besser. Ich beschloss in der Früh zunächst eine kleine Wanderung durch den Nationalpark zu machen (auf Grund der Hitze dann aber abgebrochen). Danach setzte ich dann mit dem Boot nach Rabbit Island über – eine kleine Insel à la Robinson Crusoe. Traumhaft schön, wenig los und so ließ ich es mir bei einer Kokusnuss in der Sonne gut gehen 🙂

Am Abend zurück im Hotel lernte ich dann einen Schweizer kennen mit dem ich noch zusammen etwas gegessen hatte und wir leisteten uns gegenseitig an der einsamen Weihnacht etwas Gesellschaft. Ja und am nächsten Tag hieß es schon wieder „Bye Bye Kep – hello again Phom Penh and off to Siem Reap!“

Stichwort „einsame Weihnacht“. Viele von euch werden sich gefragt haben, wie Weihnachten so ohne das ganze Drumherum und ohne Familie so ist. Nun ja, solange man am Strand flätzt und nicht so viel darüber nachdenkt, ist alles wunderbar. Aber ich muss ganz ehrlich zugeben, dass es mich nicht so kalt gelassen hat, wie ich es gedacht hätte. Jeder beschwert sich kurz vor Weihnachten immer über das ganz übertriebene Getue, die bucklige Verwandtschaft und viel zu viel Essen – ich auch. Aber dieses Jahr habe ich es dann tatsächlich vermisst – in erster Linie meine Familie. Es war eine Erfahrung wert, aber jetzt weiß ich, dass ich Weihnachten ungern allein sein möchte. Was anderes ist es glaub ich nochmal, wenn man beschließt mit dem Partner oder mit Freunden Weihnachten am Strand zu verbringen, aber so ganz allein ist nichts für mich 😉

Siem Reap – das Ziel und Highlight einer jeden Kambodscha-Reise!

Ich kam am frühen Morgen mit dem Nachtbus dort an (aber dafür verhältnismäßig ganz schön ausgeschlafen), bekam in meinem Hostel gleich Frühstück und Unmengen Kaffee und nach einer kühlen Dusche traf ich mich mit meinen zwei Lieblingsholländern aus Hue, Marlies und Jasper, die schon am Vortrag angereist waren. Zudem hatte Jasper an diesem Tag Geburtstag und was könnte besonderer sein als ein Besuch der Angkor-Anlage? Wir schnappten uns einen Tuk-Tuk-Fahrer, der uns an diesem Tag von Tempel zu Tempel brachte und schafften es, uns tatsächlich die Hälfte anzusehen. Unglaublich beeindruckend!

Ca. 900 Jahre n.C. wurde diese heilige und mystische Städte erbaut und in vielen Teilen hat sich die Natur schon ihren Platz zurückerobert. Besonders beeindruckend war natürlich das Herzstück, der Angkor Wat, aber auch Bayon (siehe Bild vom Tempel mit den vielen Gesichtern). Nach einiger Zeit beginnt allerdings jeder Tempel irgendwie gleich auszusehen 😉 Ein besonderes Highlight war es dann aber noch, den Sonnenuntergang von der Spitze eines Tempels (in der Hand ein kühles Bier) zu genießen.

Was für ein schöner Tag!

Zu Siem Reap: Obwohl Phom Penh die Hauptstadt ist, hat man sofort das Gefühl, dass das Herz des Landes in Siem Reap schlägt. Das Zentrum erinnerte mich sehr an Bangkok und man hat das Gefühl, das ist richtig Kambodscha. Was zur Stadt aber auch noch zu sagen ist: hier gibt es mehr Bettler, als ich je in irgendeiner Stadt während meiner letzten 3 Monate Reise gesehen habe und wir alle wussten irgendwie nicht richtig damit umzugehen. Andererseits ist hier dafür der Sex-Tourismus nicht so offensichtlich wie in Phnom Penh (hier hatte ich an dem Abend als ich zum Bus Richtung Siem Reap ging noch eine richtig „unangenehme“ Begegnung, von der ich erzählen werde, wenn ich wieder da bin).

Neuer Tag, neues Abenteuer! Nachdem es der erste Tag in Siem Reap schon ganz schön in sich hatte (knapp 19km gelaufen – trotz Tuk-Tuk!), beschloss ich , den zweiten Tag ruhiger anzugehen (Marlies und Jasper besuchten nochmal Angkor, da sie ein 3-Tagesticket hatten – ich fand 20$ für einen Tag schon mehr als genug).

Ich machte einen Spaziergang durch die Stadt, vorbei an vielen Tempeln und einer netten Grünanlage und ließ danach am Swimmingpool eines kleinen Luxushotels die Seele baumeln. Zuvor hatte ich von meinem Hostel den Tipp bekommen, dass das River Garden Hotel seinen Pool kostenlos zur Verfügung stellte und das tat es auch und es war ein Traum!

Am Pool lernte ich eine Familie kennen, die zwar urspünglich aus Bayern kommt (Sybille sogar aus Gröbenzell mit kompletter Verwandtschaft in Germering), aber bereits seit über 5 Jahren mit dem Fahrrad durch die Gegend reist. Unterwegs bekamen sie auch ihren mittlerweile zweijährigen Sohn Max. Der ein oder andere von euch wird „cycle for a better world“ vielleicht sogar kennen. Sybille und Michael sind unter Travellern schon fast kleine Berühmtheiten und der Tag mit ihnen war einfach toll! Die beiden kehren im April erstmal nach Deutschland zurück, wo sie dann ihr zweites Kind erwarten. Wir haben auch beschlossen, uns auf jeden Fall auf ein Weißbier in der Heimat zu treffen 🙂 (@Ellen: über die beiden muss ich dir und Markus noch mehr erzählen. Sie sind nämlich die esten und einzigen Traveller, die ihre „Radltour“ mit ihren Hunden gemacht haben ;))

Am Abend traf ich mich dann wieder mit meinen Holländern und wir gingen zum Schnabulieren auf den Nightmarket und da war sie, finally. die Schlange! Wir kauften uns gemeinsam einen Schlangenspieß und ich muss sagen: ganz ok! (das Viech war irgendwie jerkie-artig zubereitet). Also bis auf Hund und tausendjährige Eier habe ich somit alles gegessen, was ich essen wollte! 🙂

Als Betthupferl gab es dann für uns alle noch einen Pfannkuchen mit Nutella und dann ging es schon wieder ab ins Bett – morgen letzter Tag in Siem Reap.


Der letzte Tag – wie die Zeit vergeht!

An diesem Tag tummelte ich mit Vormittags nochmal gemütlich am Pool und traf mich danach nochmal mit Jasper und Marlies (Marlies Geburtstag!) Zur Feier des Tages und zu meinem krönenden Abschluss gönnten wir uns nochmal Fruchtsmoothies bis zum Abwinken, Eiscreme und jeder eine Massage 🙂 Danach hieß es Abschied nehmen, aber nicht ohne das Versprechen, sich gegenseitig zu besuchen 😉

Tja, pfiad die Kambodscha…Griaß di..tja, wohin? 😛

Pfiads eich!

Good to know

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