Posted on

Und so schnell ist die Tour vorbei!

Am Sonntag hatte ich die 3-tägige Mekong-Delta Tour gestartet und in dieser Zeit viel gesehen und vor allem sehr nette Menschen kennengelernt. Aber am besten beschreibe ich die Tage und ihre Abläufe einen nach dem anderen:

Tag 1:

Am ersten Tag ging es gleich früh los und zu unserem ersten „Tagesordnungspunkt“: My Tho. Eine Stadt im Delta von der aus wir eine Bootstour im Mekong River um die vier Inseln „Dragon“, „Unicorn“, „Tortoise“ und „Phoneix“ gemacht haben. Auf dem Hingweg habe ich mich gleich mit zwei Berlinern (die einzigen anderen Europäer im Bus! Ansonsten alles voller Chinesen :/ ) zusammengeschlossen. Georg und Albrecht – zwei sehr verrückte Vögel! Sehr unterhaltsam, aber nur in Maßen zu genießen 😛

Naja, wie auch immer. Auf Unicorn Island (leider hält der Name nicht was er verspricht – wo waren die verdammten Einhörner??) haben wir dann eine Coconut-Candy Fabrik besucht. Hier durften wir auch ordentlich probieren – seeehr lecker! Zudem wurden wir durch Obstplantagen geführt und haben dann bei einer „seasonal fruit“-Verkostung dem Gejaule, äh, ich meine den sanften Klängen traditionieller Musik gelauscht (Fun Fact am Rande: diese Art von Musik wurde während des Vietnamkriegs auch als Foltermethode eingesetzt. Die Gefangenen in der Todeszelle wurden die ganze Nacht vor ihrer Hinrichtung damit beschallt – hurra…). Danach ging es zum in der Broschüre beschriebenen „cycling“ – dieses entpuppte sich aber als Kutschfahrt (Straße rauf und runter) – ein ziemlicher Mist 😛 Naja, der erste Tag erinnerte sehr an eine Kaffeefahrt. Aber mit Georg und Albrecht war es sehr unterhaltsam. Außerdem gab’s viele leckere Sachen zu probieren und das Hotel war sehr schön (in der Stadt Can Tho – toller Nighmarket!) Highlight an diesem Tag war allerdings eine Fahrt durch die kleinen Kanäle im Mekong mit kleinen Booten (Foto) 🙂

Neben den Berlinern habe ich an diesem Tag auch noch eine Koreanerin kennengelernt, die in Bangkok studiert und die ich evtl. in Thailand besuchen werde (je nachdem wie meine Reise verläuft). Außerdem eine Italienerin, die mir von Kambodscha vorgeschwärmt hat und nachdem wir beide das gleiche Gefühl hinsichtlich Vietnam hatten, glaube ich ihr, dass Kambodscha schön wird 😉 Später am Abend habe ich dann noch ein älteres, chinesisches Geschwisterpaar aus einer anderen Gruppe kennengelernt, die (im Gegensatz zu meinen anderen Bekanntschaften an diesem Tag) auch die 3-Tages-Tour machten.

Viele Eindrücke, viele Menschen – langer Tag. Ab ins Bett!

Tag 2:

Dieser Tag hat mir deutlich besser gefallen! Endlich richtiges Mekong-Delta! In der Früh ging es mit dem Boot zu einem der berühmtesten Floating Markets (in Chau Doc). Ein Gewusel von lauter kleinen Booten, beladen mit Früchten, Getränken, Reisnudeln und anderen alltäglichen Dingen (kein Tourimarkt, sondern tatsächlich ein Markt auf dem die Einheimischen z.B. große Mengen für ihr Restaurant einkaufen). Danach ging es zu einer Reisnudel-Fabrik – da ist noch alles Handarbeit – sehr interessant zum Ansehen. Nach dem Besuch einer weiteren, größeren Obstplantage ging es dann erstmal drei Stunden mit dem Bus weiter (näher Richtung kambodschanische Grenze). Hier besichtigten wir dann eine absolut eindrucksvolle Pagode, vielmehr eine riesige Tempelanlage, die in einen Berg hineingebaut war. Danach ging’s nur noch zurück zum Hotel, wo ich den Abend mit Eric und Meredith (den chinesischen Geschwistern – Eric ist allerdings schon vor 25 Jahren in die USA ausgewandert) verbracht habe. Selten so nette Leute getroffen! Mit ihnen ging’s dann am nächsten Tag auch über die Grenze und ich bin mir sicher, wir werden uns in Kambodscha auch nochmal über den Weg laufen 😉

Tag 3:

Kambodscha ganz nah! In der Früh ging es mit dem Boot zu einigen eher wenigen interessanten Aktivitäten (z.B. Fischfarm). Ich denke, diese haben eher als Lückenfüller gedient, um die Zeit bis zur Grenzöffnung zu überbrücken. Aber dann ging’s los! Mit dem Boot zur Grenze, dort das Visa on Arrival abgestaubt und dann endlich: Kambodscha!!!!

Good to Know

Schande über mein Haupt! Da ich erst 5 Jahre später angefangen habe, mir Gedanken über Tipps zu machen, weiß ich schlicht nicht mehr, mit welcher Agentur ich damals diese Tour gemacht habe. Insgesamt muss ich aber sagen, dass ich mir inzwischen nicht mehr sicher wäre, ob ich so eine Tour machen würde.

Pro: Man kommt bequem und relativ günstig an sein Ziel und lernet nette Leute kennen.

Contra: Es hat schon super viel Kaffeefahrt-Charakter


MEIN FAZIT ZU VIETNAM

Viele Leute sagen, entweder man liebt Vietnam oder man hasst es. Dem kann ich mich nicht anschließen, denn ich befinde mich irgendwo dazwischen. Vietnam hat landschaftlich einiges zu bieten und ich muss auch zugeben, wäre das Wetter besser gewesen, hätte das auch einen Unterschied gemacht. Denn durch den vielen Regen (und kalt war es auch…) konnte ich leider nicht so durch die Gegend touren, wie ich es von meiner vorherigen Reise gewohnt war und habe deshalb bestimmt auch viel verpasst.

Allerdings muss ich sagen, dass ich mit den Leuten einfach nicht so richtig warm geworden bin. Ich hatte ständig das Gefühl, verarscht zu werden (wurde ich ja auch, wie ich euch berichtet habe) und ich habe mich, um ehrlich zu sein, in Vietnam auch nicht wirklich sicher gefühlt (dies war auch ein Grund, warum ich nicht so viel getourt bin). Vietnam gab mir einfach kein gutes Gefühl – nicht wie in anderen asiatischen Ländern, in denen ich mich frei und unbeschwert gefühlt habe. Mit diesem Gefühl stehe ich nicht alleine da. Vor allem europäische allein reisende Frauen und Pärchen haben genau verstanden, was ich damit meinte und diese Meinung auch geteilt. Auffällig war aber, dass allein reisende Männer total begeistert von den Leuten und vom Land waren (keine Ahnung woher das kommt). Auch die vielen Chinesen hier finden die Vietnamesen ganz toll. „Die sind soo nett“. Wenn ich Reisenden, die schon mal in China waren, gesagt habe, dass ich finde, dass die Leute hier sehr „chinesisch“ sind, dann wussten sie sofort was ich damit meine und gaben mir Recht (@Henrik: Es tut mir echt leid, aber damit wirst du wohl leben müssen, wenn du nach Vietnam willst 😉 ).

Alles in allem muss ich sagen, es war eine Erfahrung wert. Vor allem, weil ich sehr viele tolle, nette Leute kennengelernt habe. Allerdings wird Vietnam definitiv nicht zu meinen Asien-Favoriten gehören 😉

Also auf eines Neues: Griaß di Kambodscha!

Pfiads eich!

Schreibe einen Kommentar