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Die letzten Tage habe ich in Saigon, heute eher bekannt als Ho Chi Minh City, verbracht.

Endlich Sonne! Neben gutem Wetter hat diese Stadt auch einiges zu bieten 🙂 Den ersten Tag (ich kam mittags nach einem kurzen Flug aus Da Nang an – danach ein weiterer abenteuerlicher Ritt in einem Local Bus vom Flughafen ins Zentrum), habe ich damit verbracht, eine gute Agentur auszumachen, bei der ich eine Mekong-Delta-Tour mit Ende in Kambodscha machen kann (hier gibt es gefühlt 1000 Agenturen). Nach ein paar Vergleichen habe ich auch eine gefunden  – mal schauen, ob die Tour was kann (drückt mir die Daumen!) 😉

Ansonsten bin ich an diesem Tag quer durch die Stadt, um mich zu orientieren. Zwischen Hochglanz-Hochhäusern, Edelboutiquen, Banken und Parks, findet hier das Leben auf der Straße statt. Die Straßen und Gehwege (mal abgesehen von den Hauptstraßen) im Vergleich zu den Gebäuden eher notdürftig, gepflastert von vielen kleinen Stände mit leckerem (und günstigem) Essen und ab und zu läuft einem auch mal ein Huhn über den Weg 😉 Saigon ist eine Millionen-Stadt und das merkt man vor allem auch am Verkehr. Ich dachte, ursprünglich Shanghai wäre schlimm. Dann kam ich nach Hanoi und musste meine Meinung revidieren. Und nun führt Saigon die Liste an. Gefühlt zwei Roller pro Einwohner und auf Verkehrsregeln und Ampeln scheißt hier eh jeder – nicht ganz ungefährlich für Fußgänger (denn wer glaubt, hier würde irgendwer bremsen, der irrt ganz gewaltig!). Und von der Luftverschmutzung will ich gar nicht erst anfangen…

Naja, nach einem abschließenden Abendspaziergang zu einer Pagode (Bewegungsdrang und so) hieß es für mich dann auch nur noch ins Bett…

Am nächsten Tag machte ich mich dann auf zu einer Tour zu den Cu Chi Tunnels. Diese Besichtigung ist mehr oder weniger ein Muss, wenn man nach Saigon fährt. Weniger weil es so spannend ist, sondern mehr weil es ein Teil Geschichte ist. Man kann u.a. durch einen Teil der Tunnel laufen und das war dann auch schon das Beste daran. Der ganze Ort ist extrem von Touristen überlaufen. Wir waren eine riesige Gruppe. Ich, eine Rumänin und ein Australier haben uns von unserer Gruppe abgesetzt und haben die Gegend selber erkundet und dabei immer mal wieder dem Guide einer kleinen Privatgruppe gelauscht 😉 Was diesem Ort allerdings völlig den nötigen Respekt raubt, ist die Tatsache, dass Touristen dort gegen Geld mit alten Gewehren schießen können – dementsprechend hört man die ganze Zeit Schüsse. Manche Leute mögen das vielleicht als „authentisch“ beschreiben, ich allerdings eher als geschmacklos, in Anbetracht dessen, wie viele Menschen dort ihr Leben gelassen haben…

Zurück von der Tour bin ich dann noch in das War Remnants Museum gegangen. Das ist wirklich eindrucksvoll! Im Museum sind neben Waffen und Panzern, hauptsächlich ausdrucksstarke Bilder begleitet von Hintergrundinfo (aus Sicht eines ehem. Soldaten zu sehen). Besonders ein Teil über die Folgen von Agent Orange haben mir sehr zugesetzt… Auch ein Teil, in welchem sämtliche Foltermethoden zur damaligen Zeit aufgezeigt wurden, schlug mir ziemlich auf den Magen. Noch schlimmer fand ich allerdings die Touristen, die beispielsweise lächelnd vor/mit einer Guillotine posiert haben.. bei manchen Leuten hakt’s einfach…

Das Museum hat bei mir wirklich bleibenden Eindruck hinterlassen und um ehrlich zu sein, bin ich mit einem ziemlich bedrückendem Gefühl, aber um einiges Wissen reicher, dort hinaus gegangen…

Gott sei Dank kam just in dem Moment der Anruf von dem holländischen Pärchen, das ich in Huế kennengelernt hatte. Diese waren nun auch in Saigon und wir verbrachten den Nachmittag und Abend damit gemeinsam die Stadt zu erkunden. Bei Nacht ist Saigon wirklich wunderschön. Alles leuchtet 🙂 Neben altem Postgebäude, Oper und Community Hall waren wir dann noch auf einem großen Night Market etwas Essen und danach hieß es ab ins Bett, denn für mich begann am nächsten Tag schon die große Mekong-Delta Tour 😉 Aber um es noch kurz anzumerken: es ist wirklich schön, wie viele verschiedene Leute man trifft und vor allem immer wieder trifft und mit ihnen in Kontakt zu bleiben 🙂

Good to know

  • Mein Hostel: Thao Nhi Hotel
  • Food Tipp: Bo to Cu Chi (Röllchen mit Rindfleisch)
  • Must Visit: War Remnants Museum

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