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Cartagena

Für meine letzte Woche in Kolumbien war Entspannung an der Karibikküste angesagt – ein Traum 🙂

Zuerst ging es nach Cartagena – für viele eine der schönsten Städte Kolumbiens. Und tatsächlich, Cartagena ist wirklich schön.

Bereits wenn man ankommt, merkt man, dass man nun wohl eher in der Karibik als in Südamerika ist. Mal abgesehen vom Klima, sind die Leute hier auch ganz anders (erinnert mich im übrigen alles ein bisschen an Kuba)

Mein Hostel lag in der historischen Altstadt. Gleich als in ankam ging ich auf Entdeckungstour und bewunderte das historische Cartagena mit seinen vielen bunten Häusern, Monumenten und der gut erhaltenen Stadtmauer. Auf dieser lief ich eine ganze Weile entlang. Sie verläuft größtenteils am Meer, so dass man einen echt tollen Ausblick hat. Viel mehr habe ich an dem Tag auch nicht mehr gemacht – erstmal alles auf mich wirken lassen und zum Abendessen ein typsches Gericht mit Fisch und Kokosreis (oh mein Gott! Ich hätte auch nur tonnenweise diesen Reis fressen können :P) gegessen.

Zurück im Hostel freundete ich mich dann noch mit einer buntgemischten Clique aus aller Herren Länder an, mit der ich am nächsten Tag einen Ausflug zum berühmten Playa Blanca machen wollte.

Playa Blanca – ein Erlebnis für sich! Ich habe noch nie einen so vollen Strand gesehen (dagegen ist die italienische Adriaküste das reinste einsame Paradies) – Leute über Leute, Schirm an Schirm und und man sieht vor lauter Jetskis fast das Meer nicht :/ (zu erwähnen ist allerdings, dass die Kolumbianer ein verlängertes Wochenende hatten, weswegen es wohl viele an die Küste gezogen hat). Wir wollten definitv weg von diesem Trubel und gingen deshalb ein gutes Stück bis wir tatsächlich ein Fleckchen paradisischen Karabiktraumstrand gefunden hatten, an dem wir dann auch für den restlichen Tag die Seele baumeln ließen 🙂

Zurück am Hostel waren wir alle ziemlich müde vom Faulenzen und der Sonne 😛 Ich wollte ab da dann auch erstmal meine Ruhe (klingt zwar blöd, aber in der Gruppe war ein Mädchen, das naja, sagen wir mal anstrengend, war und ich brauchte definitv Abstand von ihr :P)

Ein Franzose mit dem ich mir das Dorm teilte, fragte mich dann noch, ob ich nicht Lust hätte, mit ihm am Abend auf eine Art Konzert zu gehen – kam mir bei meinem Plan Abstand von der Truppe zu gewinnen  sehr gelegen 😉 Wir fragten dann noch ein anderes Mädl aus dem Hostel, ob sie mitkommen wollte (die Arme saß nämlich heulend in der Lobby, weil sie ihren Freund so vermisste) und so verbrachten wir dann noch den Abend zusammen (wobei das Konzert eher so lala war – in einem recht schönen Theater, aber bei 35°C will man nicht gerade in einem verstaubten, geschlossenen Saal sitzen, weshalb wir auch nicht all zu lange blieben :P)

Santa Marta

Am nächsten Tag ging es dann in einer 4-stündigen Busfahrt nach Santa Marta – dem letzten Ziel meiner Reise. Am ersten Nachmittag dort machte ich nicht mehr viel. Ich genoss den Pool meines Hostels (Hostal de Jackie – sehr zu empfehlen!) und tigerte danach noch ein bisschen durch die Stadt – ähnlich wie Cartagena und mit einer tollen Marina Bay am Hafen. Dort gönnte ich mir mein erstes Ceviche (nicht zu verwechseln mit dem peruanischen Ceviche – in Kolumbien ist das mehr so eine Art Meeresfrüchte/Krabbencocktail) – sehr lecker, aber viel zu viel :/

Am Tag darauf war endlich Strand angesagt! Dafür fuhr ich mit dem Local Bus nach Taganga, einem kleinen Fischerdörfchen, wo es schöne Strände geben sollte. Dort angekommen, erkannte ich zumindest sofort, warum es ein Fischerdorf war – es stank bestialisch! Was ich allerdings nicht erkennen konnte war der Strand – der war nämlich total zugemüllt. Da der Kontrollfreak in mir vorab natürlich schon ein bisschen gegoogelt hatte, wusste ich, dass es dort noch einen anderen Strand geben musste. Zu diesem gelangte man über einen kleinen, sehr hügeligen Pfad. Bereits zu Beginn des Pfades standen Polizisten. Diese fragten mich, ob ich allein unterwegs sei. Als ich das bejahte, bot sofort einer an mich zu begleiten. Sie meinten der Weg sei sehr gefährlich und dort werden vor allem Alleinreisende gerne überfallen. So wurde ich tatsächlich von einem Polizisten bis zum Strand eskortiert – ich war etwas geschockt  :/

Auch dieser Strand war alles andere als traumhaft. Ich fand aber tatsächlich ein kleines, ruhigeres und nicht zugemülltes Plätzchen zum Flätzen und genoss dennoch ein paar Stunden die Sonne. Das tatsächliche Highlight war am Ende dann doch der „gefährliche Weg“, von welchem man einen tollen Ausblick auf viele schöne (leider unerreichbare) Buchten hatte. Trotz der eher enttäuschenden Strände war der Ausflug nach Taganga nicht gänzlich vergebens: in diesem Örtchen gab es auch eine Tauchschule mit der ich vorab schon in Kontakt war. Ich nutzte also die Gelegenheit, um dort mal „Hallo“ zusagen und meine Reservierung für zwei Tauchgänge am nächsten Tag zu bestätigen (http://nautilusdivetaganga.com/)

Zurück im Hostel erlebte ich dann eine echt tolle Überraschung: ich traf die Engländerin (Regina) aus Bogotá dort wieder! Sie hatte gerade eingecheckt. Und die Überraschung ging noch weiter. Regina traf im Hostel zwei Typen, die sie während ihrer mehrmonatigen Reise durch Südamerika kennengelernt hatte wieder – Zufälle gibt’s! Wir verstanden uns auf Anhieb alle bestens, genehmigten uns ein paar Caipis und ließen den Tag zusammen ausklingen.

Am nächsten Morgen hieß es früh aufstehen – Tauchen stand auf dem Programm! Wir waren bloß eine 4er-Gruppe zum Tauchen für die Fun Dives (+ 3 weitere Leute von Kursen), daher war der ganze Ausflug fast wie unter Freunden. Die Tauchgänge waren echt schön – zwar etwas sandig von der Sicht her, aber dennoch lohnenswert  (Fotos folgen asap!) Auf dem Rückweg gerieten wir dann noch kurz in Seenot – der Motor von unserem Boot war ausgefallen 😛 Der Captain versuchte über eine Stunden ihn zu fixen, während sich über uns schon ein Gewitter zusammenbraute (habe ich erwähnt, dass es hier gerade Regenzeit ist?^^). Schlussendlich mussten wir die Küstenwache alarmieren und wir wurden filmreif gerettet und wir schafften es sogar gerade noch vor dem Sturm 😉 Danach war den restlichen Tag wieder relaxen angesagt 😉

Parque Tayrona

Das Beste zum Schluss: Parque Tayrona! Parque Tayrona ist ein Nationalpark an der Küste, der von Santa Marta aus sehr gut zu erreichen ist. Ich hatte mich hierfür mit den beiden Österreicherinnen, die ich bin Bogotá kennengelernt hatte, verabredet. Mit ihnen reiste noch Manuel aus dem Schwabeländle. Unterwegs lernten wir noch den Wahl-Münchner Markus, die Italienerin Giuilia und im Verlauf des weiteren Tages noch zwei Australier kennen – alles in allem eine sehr bunte, aber sehr lustige und nette Truppe 🙂  Zusammen hieß es dann: auf in den Park! Unser Ziel war einer von zwei Campingplätzen (man kann ich Park nämlich übernachten). Dieser Campingplatz lag fast am Ende des Parks und es sollte dort traumhafte Strände geben. Aber der Weg war das Ziel. Und so kann ich sagen: Parque Tayrona ist mein absolut Highlight der Küste geworden. 

Eine atemberaubende Landschaft – Dschungel, Felsen, Wälder, Strände – traumhaft! Wir brauchten ca, 2,5 Stunden zu Campingplatz (und auch wenn der Weg wunderschön war – anstrengend war er trotzdem) und sicherten uns dort in einer Art Hütte jeder eine Hängematte – hier schläft man nämlich im Freien 😉 Danach hieß es Sonne, Strand, Mehr und natürlich ein kühles Cerveza – alles in allem ein einfach toller Tag!

Die Nacht war zwar ziemlich kurz (doch kälter als gedacht in der Hängematte und naja, nur weil wir schlafen, tut es der Park halt nicht – ich bin mit den ersten aktiven Tieren aufgewacht), aber dafür konnte ich als Einzige meiner Gruppe den Sonnenaufgang bewundern 🙂

Danach setzte ich mich relativ früh schon ab. Die anderen wollte noch eine Nacht bleiben, aber ich musste schon zurück nach Santa Marta – immerhin mein letzter Tag… Ich flätze noch ein paar Stunden am Strand und dann machte ich mich auf den Rückweg.

Ja und nun flätze ich mal wieder in der Hängematte meines Hostels und schreibe schon den letzten Blogeintrag meiner Reise.

Ich hatte drei wirklich tolle Wochen und bin mir sicher, dass ich noch einmal nach Kolumbien reisen werden. Das ein oder andere werde ich das nächste Mal vielleicht anders machen, aber ich bereue nichts und bin mal wieder dankbar, wielviele tolle Menschen ich kennenlernen durfte und was für tolle Orte ich sehen durfte.

Tja und jetzt freue mich mich tatsächlich auf zu Hause – Kaffee und Arequipe mit meinen Liebesten teilen 😉

Pfiads eich!

Good to know

Wer sich jetzt wundert – das ist ein Insider 😉

@A: du wolltest ja unbedingt erwähnt werden 😛

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